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„Die Kritiker der Sachsen gehören auf die Couch“

Kommentar von S.-G. Kirmes: “Hans-Joachim Maaz bringt in dem Interview das was in Sachsen und eigentlich grundsätzlich in der ganzen Republik zu Diskussion steht und stehen muss, klar zum Ausdruck. Die Probleme liegen halt tiefer, als es schnelle Schlagzeilen vorspiegeln oder auch eine sich dem Thema tatsächlich nicht stellende Bundespolitik mit der Kanzlerin an der Spitze.”

Der hallesche Psychoanalytiker und Autor Hans-Joachim Maaz über Ursachen und Folgen von Chemnitz

Leipzig. Der hallesche Psychoanalytiker und Autor Hans-Joachim Maaz (75, „Gefühlsstau“) äußert sich im Interview zu den Ereignissen von Chemnitz. Der Experte für die ostdeutsche Seele warnt davor, die Sachsen pauschal zu verurteilen und in die rechte Ecke zu stellen.

Herr Maaz, in Chemnitz haben tödliche Messerstiche auf einen Deutschen dazu geführt, dass eine Stadt emotional aus den Fugen geriet. Die Situation war und ist geprägt von Wut, Hass, Empörung und gegenseitigen Schuldzuweisungen. Hat Sie diese Gefühlsexplosion überrascht?

Nein, überhaupt nicht. Es war wie ein Pulverfass, es hat sich tatsächlich ein „Gefühlsstau“ aufgebaut. Schwierige und ungelöste gesellschaftliche Konflikte durch Migration und deren Folgen haben zu heftigen Affekten auf allen Seiten geführt. Die Tötung eines Menschen war nur der Anlass, um diese schon lange vorhandenen Gefühle ausbrechen zu lassen.

Mit Chemnitz steht auch Sachsen am Pranger als anfälliges Land für rechtes Gedankengut. Was ist los mit Sachsen, warum passiert sowas nicht woanders?

Ich finde es bedenklich, wenn die Vorfälle in Chemnitz jetzt auf die rechtsextreme Schiene geschoben werden. Beginnend mit den Feststellungen von Regierungssprecher Seibert, dass da Hetzjagden und Zusammenrottungen stattgefunden hätten. Nach allem, was wir jetzt wissen, stimmt das ja so gar nicht. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass ein umfassenderes Protestthema schnell in die rechtsextreme Ecke geschoben wird, um es damit ablehnen und diffamieren zu können.

Schwierigkeiten mit dem Flüchtlingsthema gibt es ja vielerorts, nur in Sachsen kocht die Wut darüber so schnell hoch.

In Sachsen gibt es schon seit längerer Zeit verschiedene Proteste wie Pegida oder der Zulauf zur AfD. Für mich heißt das, dass die Kritik an der aktuellen Politik – besonders die Migration, der Umgang mit dem Islam und an der Euro-Politik – sowie die Unzufriedenheit mit den Folgen der Wiedervereinigung nach einer Ausdrucksform sucht. Ich halte besonders die Sachsen und die Ostdeutschen generell für wesentlich kapitalismuskritischer.

Wo kommt das her?

Noch aus DDR-Zeiten, wo das Lebensumfeld ja offiziell davon geprägt war, den Kapitalismus kritisch zu sehen. Da ist was hängen geblieben. Ostdeutsche sind auch kritischer gegenüber Obrigkeiten, da wirken die DDR und die SED nach. Es gab immer eine Skepsis gegenüber Aussagen von oben. Dieses Misstrauen war auch nach 1989 nie wirklich weg und mit der Migrations-Politik ist das wieder voll aufgeflammt.

Rein psychotherapeutisch betrachtet: Müssten die Sachsen alle auf die Couch, wegen emotionaler Überreaktionen bei Protesten mit Tendenz nach rechts? 

Es ist genau andersrum. Die Kritiker der Sachsen gehören auf die Couch. Gerade im Westen herrscht überhaupt kein Verständnis gegenüber dem Protest, der aus Sachsen kommt. Ich will diesen Protest auch nicht nur gutheißen, er ist aber notwendig. Wenn man Proteste nur abkanzelt, so nach dem Motto „mit denen rede ich nicht“, macht man einen großen Fehler. Der mögliche Wahrheitsgehalt, der in jedem Protest steckt, wird dann nicht mehr zur Kenntnis genommen.

Wie kommen Sie zu dieser Erkenntnis?

Das sind Erfahrungen aus der sozialen Gruppentherapie. Wenn Menschen zusammen sind, gibt es immer Anführer, Mitläufer und Außenseiter, die Omegas. Und diese Omegas werden immer von den anderen beschimpft, bedrängt oder wenn möglich ausgegrenzt. Und zwar deshalb, weil der Außenseiter immer etwas verkörpert, was die anderen, die Mehrheit nicht wissen will. Die Verleugnung einer schwierigen Wahrheit ist aber für die Entwicklung einer Gruppe wie auch der Gesellschaft hochproblematisch, weil dann bittere Realitäten nicht mehr gesehen werden und damit auch nicht mehr hilfreich angepackt werden können.

Der „Spiegel“ hat auf seinem aktuellen Titel Sachsen unter Nazi-Generalverdacht gestellt. Was löst das bei den Menschen hier emotional aus?

Diese mediale Hetze gegen die Sachsen ist verheerend. Oder andersrum betrachtet: Wollen denn diese Medien wirklich, dass die AfD in Sachsen noch stärker wird? Wer so reagiert, dem muss klar sein, dass er damit neuen Protest und Widerstand auslöst. Viele Menschen fühlen sich falsch eingeschätzt.

Aber Rechtsextremismus ist schon ein Problem in Sachsen.

Es gibt natürlich Rechtsextreme, leider. Aber die sind doch eine klare Minderheit. Die Mehrheit der Sachsen ist in der Mitte, die sich aber zunehmend von den Folgen der Migration bedroht fühlt. Wenn man die Mitte jetzt in die rechte Ecke stellt, sorgt man für mehr Zulauf bei der AfD.

Ex-Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat gerade von Angela Merkel gefordert, in Chemnitz Gesicht zu zeigen. Hat er recht? Jetzt hat sie eine Einladung der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig angenommen und will in den nächsten Wochen kommen.

Die Kanzlerin hätte sofort nach Chemnitz fahren müssen. Wenn sie als erstes den Angehörigen des Opfers kondoliert hätte, wären viele Spannungen von vornherein abgebaut worden. Das wäre auch ein wichtiger Schritt zur Einsicht gewesen, dass die Migrationspolitik unter ihrer Regie bisher nicht optimal gelaufen ist.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat zumindest versucht, vor Ort in Chemnitz die Wogen zu glätten. Wie bewerten Sie seine Auftritte?

Durchaus positiv, er hat sich dem Bürgergespräch gestellt. Es ging hoch her, offenbar war das Publikum in Chemnitz nicht ausgewählt. Das finde ich ehrenwert, das ist die richtige Haltung. Dagegen empfand ich den TV-Talk mit Anne Will als sehr unangenehm. Frau Will wollte ihn regelrecht vorführen. Er hat sich dann verteidigt, bis ihm der Kragen geplatzt ist. Das fand ich gut, weil klar wurde, dass man ihm etwas anhängen wollte.

Die Medien – auch die LVZ – stehen als Lügenpresse am Pranger. Wie lässt sich das gestörte Vertrauen wieder herstellen?

Beide Seiten, die jetzt in Chemnitz aufeinanderprallen, sollten abgebildet werden. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass hier die Guten und da die Schlechten stehen. Der „Spiegel“ ist gerade ein negatives Beispiel. Auch bei der Berichterstattung zum Beispiel über Ungarn, Polen, Trump und Brexit muss es doch darum gehen, nicht nur über das Schlechte zu berichten, sondern sich auch zu fragen, was ist denn an einer anderen politischen Haltung auch verständlich und richtig. Die andere Seite, die einem eben nicht gefällt, muss man auch zu Wort kommen lassen. Sonst ist der Vorwurf der „Lückenpresse“ nicht von der Hand zu weisen. Interview: André Böhmer

LVZ vom 6.09.2018

Neue Kindertagesstätte in Naunhof eröffnet

Rund 200 Besucher wohnten am Sonnabend der Eröffnung der neuen Naunhofer Kindertagesstätte bei, die am Montag in Betrieb geht. Der Träger verfolgt ein Konzept mit ungewohnten Erziehungsmethoden.

„Das wird ein Kindergarten.“ Mit diesem Satz brachte Christian Kamprad am Sonnabendvormittag seine rund 200 Besucher zum Schmunzeln, schließlich war die Eröffnung einer neuen Kita der Grund, warum sie in die Naunhofer Melanchthonstraße gekommen waren. Der Vorsitzende des Vereins Kinderland, der die Einrichtung fortan betreibt, hatte seine Worte aber sorgfältig gewählt, sie sollten eine Botschaft sein.

Kinder zum Blühen bringen

Analog zu Blumen im Garten, so Kamprad weiter, sollen in das Haus die Mädchen und Jungen hinein gegeben werden, um sie zu hegen, zu pflegen, zu versorgen. „Wie Pflanzen wollen wir jedes einzelne Kind zum Blühen bringen“, kündigte er an. Und das auf eine besondere Weise.

„Eine Gruppenunterscheidung wird es bei uns nicht geben“, erläuterte die Kita-Leiterin, Sozialpädagogin Doreen Kolbe-Unger. „Wir trennen lediglich den Krippen- und den Kindergartenbereich.“ Und selbst da werden die Grenzen fließend sein, denn wenn die Kleinsten schon mal rüber zu den Größeren schauen wollen, können sie das ab ungefähr zweieinhalb Jahren tun, auch wenn das Krippenalter offiziell erst mit drei Jahren endet.

Kindertagesstätte mit anspruchsvollem Konzept

Die Steppkes können also viel mehr zwischen Angeboten wählen, als das in traditionellen Kindertagesstätten der Fall ist. „Wir legen viel Wert auf freies Spielen“, erklärt Kolbe-Unger. Nicht einmal der Mittagsschlaf sei für die Drei- bis Sechsjährigen mehr bindend. Es gebe eine Ruhezeit, in der sie sich hinlegen können, aber nicht müssen.

„Das klingt nach Laissez faire, ist es aber nicht, denn die eigentliche Arbeit der Erzieher wird schwieriger“, betonte Kamprad. „Die Kinder sollen nicht sich selbst überlassen, sondern in ihren Aktivitäten unterstützt werden. Ein sehr anspruchsvolles Konzept.“

Verdienst des Naunhofer Stadtrats

Dass die Einrichtung in Rekordzeit errichtet werden konnte, ist laut Kamprad in erster Linie ein Verdienst des Naunhofer Stadtrats. „Er sagte sich rechtzeitig, dass es mehr Kinder als Plätze gibt, und handelte“, hob er hervor. Das Borsdorfer Planungsbüro Strauß habe seinen Entwurf zügig umgesetzt. Bürgermeister Volker Zocher (parteilos) und seine Verwaltung hätten das Vorhaben positiv begleitet. „Wir versprechen, mit Leben zu erfüllen, was wir übernommen haben“, sagte Kamprad. Zocher wünschte alles Gute für den Betrieb.

Gerade mal ein Dreivierteljahr war vom ersten Spatenstich Ende Oktober vergangenen Jahres bis zur Fertigstellung am 3. August vergangen. „Danach erfolgten alle Abnahmen, die Betriebserlaubnis wurde erteilt“, informierte Architekt Christian Strauß. Der Naunhofer Trägerverein, der schon unweit die Kita „Seepferdchen“ betreibt, räumte erste Schränke ein. Das zunächst vierköpfige Team – drei Frauen und ein Mann – wollen aber mit den Kindern noch viele Kartons gemeinsam auspacken, denn diese sollen mitbestimmen, wie ihre Räume aussehen. Zwölf Knirpse werden am Montag erwartet, Woche um Woche sollen es mehr werden.

Naunhof braucht noch mehr Plätze in Kindertagesstätten

Insgesamt wird das Haus 30 Krippen- und 42 Kindergartenkinder aufnehmen können. Dass die voraussichtlichen Baukosten von 1 932 813 Euro zum Großteil Bund und Land trugen, hob der Landtagsabgeordnete Svend-Gunnar Kirmes (CDU) hervor, der zugleich lobte: „Naunhof ist ein gutes Beispiel, was wir in Sachsen erreichen können.“

Noch wird ein Name für die Einrichtung gesucht. Kinder konnten malend Vorschläge unterbreiten, Erwachsene per Stimmzettel – in zwei Monaten soll das Ergebnis feststehen. Bereits jetzt ist klar, dass die neue Kita den Bedarf an Plätzen auf Dauer nicht deckt. Das Grundstück gibt es her, sie zügig zu erweitern. Entsteht das neue Wohngebiet Grünstadt für rund 900 Einwohner, macht sich voraussichtlich ein weiterer Kita-Standort erforderlich.

Von Frank Pfeifer

LVZ Muldental vom 3.09.2018

Bild: Offizielle Eröffnung: Christian Kamprad (r.) vom Trägerverein, der Landtagsabgeordnete Svend-Gunnar Kirmes (l.) und Kinder schnitten das Band am Eingang durch. Quelle: Frank Pfeifer

Auf´n Schälchen Heeßen…

Kaffeetour durch den Wahlkreis:

Ihr Landtagsabgeordneter Svend-Gunnar Kirmes lädt zum Kaffee ein. In ungezwungener Runde kann man mit ihm Fragen zu landespolitischen Themen, Sorgen oder Kritik konstruktiv diskutieren.

Hier können Sie ihn jeweils ab 16 Uhr antreffen:

8. August: Grimmaer Kaffee & Schokoladen Manufaktur, Bahnhofstr. 5, Geb.6

10. August: Bäckerei Wolf, Bahnhofstr. 25, Naunhof

15. August: Bäckerei Dietrich, Markt 13, Colditz

17. August: Bäckerei Wolf, Langestr. 59, Grimma

24. August: Landcafe Seitz, Windmühlenstr. 28, Köhra (Belgershain)

30. August: Cafe am Markt, Str. der Einheit 38, Bad Lausick

7. September: Cafe im Pfarrhaus, Dorfstr. 48, Großpösna

12. September: Cafe am Markt, Markt 1, Grimma-Mutzschen

Anmeldung ist nicht erforderlich.

Bild: http://footage.framepool.com

Großpösnaer „Kuhstall-Kultur“ feiert mit Wegbegleitern 20. Geburtstag

Spitze des Soziokulturellen Zentrums macht sich für faire Bezahlung stark und bereitet Staffelstabübergabe vor.

Grosspösna. Seit 20 Jahren nun schon sorgt das Soziokulturelle Zentrum Kuhstall in Großpösna für die unterschiedlichsten Kulturveranstaltungen, Freizeitangebote und Bildungsprojekte. Grund genug für den Verein, aktuelle und ehemalige Mitstreiter zu einer kleinen Feier einzuladen. Doch ohne „Moos“ ist auch in der Kultur nichts los.

Wie andernorts auch, funktionieren Angebote wie die des Kuhstalls zunächst nicht ohne Idealismus und großes Engagement der Beteiligten. Und so dankte die Kuhstall-Gründerin und jetzige Bürgermeisterin Gabriela Lantzsch (parteilos), allen, die am großen Erfolg des Zentrums in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit beteiligt waren. Dennoch ging es auch um das liebe Geld. „Es ist gut, dass es mit dem Kulturraumgesetz in Sachsen Möglichkeiten gibt, Kultur auch in der Breite anzubieten. Doch um die Entlohnung der Mitarbeiter müssen wir kämpfen. Da gibt es noch einiges zu tun im Freistaat für bessere Bedingungen für die Kulturarbeit“, sagte Lantzsch. Dafür müsse man bereit sein, die nötigen Diskussionen zu führen: „Klar muss man so ein Kulturprojekt leben und es wollen. Es kostet eben aber auch alles Geld.“

Den Ball nahm der Landtagsabgeordnete Svend-Gunnar Kirmes (CDU) gleich mal auf. „Natürlich fördern wir die Kultur, nicht nur die Hochkultur, sondern auch in der Breite. Wichtig dabei ist aber, wenig Bürokratie zu haben. Deshalb sollen die Kulturräume selbst entscheiden, wo das Geld hingeht“, sagte der 68-Jährige. In Großpösna würdigte er die strategische Entscheidung, die Kultur langfristig zu entwickeln. Das zu verfolgen und zu sehen, wie die Vereine in ihrer Heimat Kultur leben, mache Spaß. Deshalb hoffe er, dass es gelinge, auch künftig Mitstreiter dafür zu begeistern und Jüngere in die Verantwortung zu nehmen.

Das ist auch ein Thema, welches das Kuhstall-Team um Thomas Fröhlich, Petra Körner-Winter, Kerstin Backhaus und Peter Krümmel umtreibt. Wie schon Lantzsch bezeichnete auch der Vereinsvorstandsvorsitzende Fröhlich (64) das Miteinander von Kommunen und Freistaat, von Politik und Kultur als Bedingung für eine erfolgreiche Kulturarbeit. Um die auch künftig zu sichern, ergänzte Mitstreiter Krümmel (59), müsse man sich frühzeitig über den Generationswechsel Gedanken machen. „Wir werden in einigen Jahren den Staffelstab übergeben. Will man junge Menschen gewinnen, muss man auch an eine angemessene Bezahlung denken. Klar ist aber, dass es nicht nur ums Geld geht, sondern Kultur auch von Idealismus lebt“, so Krümmel.

Viel Idealismus haben zum Beispiel die bisherigen 72 aktuellen und ehemaligen Kuhstall-Mitarbeiter in den letzten 20 Jahren an den Tag gelegt. Ihnen und vielen anderen Partnern und treuen Wegbegleitern für die „Kultur auf dem Lande“ galt die Einladung zum Geburtstagsfrühstück letzten Sonntag. „Gerade die ABMer haben an Abenden und Wochenenden gearbeitet und sich uneingeschränkt ins Kulturprogramm mit eingebracht, dieses Engagement war großartig“, lobte Fröhlich die Wegbegleiter.

Foto: Olaf Barth: Bürgermeisterin und Kuhstall-Gründerin Gabriela Lantzsch schneidet die Geburtstagstorte an. Dabei zur Seite stehen ihr Thomas Fröhlich, Peter Krümmel, Svend-Gunnar Kirmes und Monika Kohl (von links).

LVZ Muldental vom 30.05.2018

Millioneninvestition in Feuerwehrtechnik: Bund, Land, Landkreis und Kommune ziehen an einem Strang

(Grimma, 17.5.2018) Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller MdL übergab heute persönlich den Freiwilligen Feuerwehren Groitzsch, Borna, Grimma und Wurzen neue Drehleiterfahrzeuge. Die Gesamtinvestition betrug insgesamt 2,6 Mio. Euro.

Georg-Ludwig von Breitenbuch: „Mit den neuen Feuerwehrfahrzeugen verbessert sich maßgeblich der Brandschutz im Landkreis Leipzig. Die alte Technik, 25 Jahre im Dienst und teilweise stark verschlissen, kann nun außer Betrieb genommen werden. Mit der Koordinierung der Fördermittelvergabe beweist der Freistaat Sachsen, dass er die Ankündigung, die Kommunen zu unterstützen, mit Leben füllt.“
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Hannelore Dietzschold: „Neben der Modernisierung der Brandschutztechnik hatte der Fördermittelgeber vor allem Umweltaspekte im Blick. Die neuen LKW erfüllen allesamt die Abgasnorm Euro 6 und tragen ihren Beitrag zur Luftreinheit bei. Dass die alten Feuerwehren verschrottet werden müssen ist vor diesem Hintergrund folgerichtig, wenn auch auf dem ersten Blick nicht gleich schlüssig. Ein Weiterbetrieb in anderen Teilen des Kontinents würde eine Umweltbelastung nur verlagern.“

Svend-Gunnar Kirmes: „Das gleich vier neue Fahrzeuge auf einmal angeschafft werden konnten erfüllt eine vom Innenminister gestellte Forderung, die Feuerwehren sollen kameradschaftlich gemeinsame Lösungen bei der Anschaffung neuer Geräte finden. Daraus ergeben sich Synergien und deutlich verbesserte Einkaufsbedingungen, welche schlussendlich auch die Gemeindekassen entlastet.“

Oliver Fritzsche: „Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Leipzig leisten eine großartige Arbeit. Der Freistaat Sachsen wird dieses ehrenamtliche Engagement zum Wohle der Allgemeinheit auch in Zukunft unterstützen. Der Einsatz moderner Technik in den Wehren trägt nicht nur zum Brandschutz, sondern auch zur Attraktivität des Feuerwehrdienstes bei.“

Bilder: Falk Opelt

CDU für mehr Gerechtigkeit bei Gema-Gebühren

Sachsen will Antennengemeinschaften von zusätzlichen Gema-Gebühren befreien. Allerdings scheiterte eine entsprechende Initiative des Freistaates bislnag auf Bundesebene. Während große Wohnungseigentümergemeinschaften Rundfunk- und TV-Sendungen kostenlos empfangen können, müssen Antennengemeinschaften für die Weiterleitung der empfangenen Programme zu den Haushalten ihrer Mitglieder eine urheberrechtliche Gebühr an die Gema zahlen, kritisiert Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU).

Eine Einschätzung, der sich auch die CDU-Wahlkreisabgeordneten Svend-Gunnar Kirmes und Georg-Ludwig von Breitenbuch anschließen. “Wir müssen diese Gerechtigkeitslücke schließen. Große Wohnungseigentühmergemeinschaften können kostenlos Rundfunk- und Fernsehsendungen empfangen. Aber Antennengemeinschaften werden für die Weiterleitung der Programme zu ihren Mitgliedern zu Kasse gebeten.”

Antennengemeinschaften hätten sich schon gegen die DDR behauptet, heißt es weiter. “Kilometerlange Kabel wurden verbaut, um Westfernsehen zu empfangen. In Sachsen sind allein rund 1000 Antennengemeinschaften betroffen. Sie übernehmen vielerorts die Rundfunkversorgung. Die Gema-Gebühren belasten sie erheblich”, unterstreichen Kirmes und Breitenbuch. Weitere Initiativen seien geplant.

LVZ Muldental vom 12.05.2018

Bild: https://de.wikipedia.org

Schönheide im Erzgebirge Antenne und Technikhäuschen einer Antennengemeinschaft auf dem Knock (725,5 Meter).

Es ist noch Suppe da…

Es ist noch Suppe da…, hiesß es gestern Mittag auf dem Grimmaer Marktplatz. Die Diakonie- Freiwilligenzenhtrale (FWZ)lud zum konstenfreien Mittagsessen ein. Ausgeteilt von bekannten Grimmaern wie Pfarrer Merkel, Diakonie-Geschäftsführer Harald Bieling und dem CDU-Landtagsabgeordneten Sven-Gunnar Kirmes. “Grimma nimmt Platz” hieß die Aktion, die im Rahmen der Haus- und Straßensammlung der Evangelisch-Litherischen Landeskirche Sachsens zur Unterstützung der Freiwilligenzentralen im Freistaat dient. Die FWZ mit Sitz in Grimma und Zweigstellen in der Region nutzte diese Möglichkeit, um über ihre Projekte zu berichten, neue Freiwillige zu gewinnen und Spendengelder einzuwerben. Heike Seidel beispielweise bringt sich als Familienpate in einer jungen Familie mit zwei kleinen Kindern ein. “Ich kann mich gut daran erinnern, dass mir eine solche Hilfe bei meinen Kindern damals auch mal gut getan hätte. Deshalb helfe ich jetzt gern anderen.” Auch Jutta Klein bringt sich ehrenamtlich ein. “Ich unterstütze meine Nachbarin, die mit 90 Jahren darauf angewiesen ist. Mit Ausflügen zum Beispiel ins säüchsische Elbland kann ich ihr immer eine Freude machen. Und zugleich ist sie für mich auch wie eine Ersatzmutti, denn meine lebt leider nicht mehr.”

“Nur zwei Beispiele von vielen, wie sich ehrenamtliche Engagierte koordiniert durch FWZ als Besuchs- beziehungsweise Begleitdienst oder auch als Helfer für ehrenamtliche Vereine einbringen könnten”, betonte FWZ-Leiterin Corinna Franke abschließend.

LVZ Muldental vom 9.05.2018

Bild: privat

Auf dem Bild: von links Harald Bieling-Diakonie-Geschäftsführer, Matthias Berger-Oberbürgermeister, Svend-Gunnar Kirmes – CDU Landtagsabgeordneter

Schul-Skills an der Sophienschule Colditz

Am 28. März stand die Sophienschule Colditz wieder ganz im Zeichen der Berufsorientierung: Mehr als 20 Unternehmen, vornehmlich aus der Region, haben den Colditzer Oberschülerinnen und Oberschülern der Klassen 7 bis 10 im Stationsbetrieb unternehmens-und branchenrelevante Praxisaufgaben gestellt und ihnen Feedback zu ihren eingestzen Stärken und Fähigkeiten gegeben. Die Klassenstufen 5 bis 6 nahmen ebenfalls mit einem separaten Stationsbetrieb und präventiven Gruppenarbeit teil.

Diese Kompetenzrallye- entstanden in Anlehnung an die im Jahr 2013 in Leipzig ausgetragene WorldSkills-fand mittlerweile zum vierten Mal an der Oberschule statt und war sowohl von den Schülerinnen und Schülern als auch von der Unternehmerschaft als eine gewinnbringende Berufsorientierungs-Veranstaltung wahrgenommen.

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Bilder: privat