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Staatsministerin Klepsch zu Besuch in Grimma

Am heutigen Montag (19.08.19) besuchte die sächsische Sozialministerin Barbara Klepsch auf Einladung des Landtagsabgeordneten Svend-Gunnar Kirmes das Muldental-Klinikum in Grimma. Neben der Geschäftsführung diskutierten Ärzte und Vertreter des Pflegepersonals mit den Gästen.

In der Gesprächsrunde wurden der Ausbau der Digitalisierung und die Chancen der Telemedizin in sächsischen Krankenhäusern besprochen. Die alltäglichen Hürden des Datenschutzes und Probleme an den Schnittstellen zwischen hausärtzlicher- und klinischer Versorgung wurden von den Medizinern angesprochen und Lösungen zur Verbesserung der Patientenversorgung erörtert. Auch bundespolitische Probleme, über die Finanzierung von medizinischen Leistungen hinaus, wurden angesprochen. Die Ministerin versprach die aufgeworfenen Probleme im Gesundheitsministerium in Berlin zur Sprache zu bringen.  

Ebenso thematisiert wurde die Bertelsmann-Studie zur Schließung von Krankenhäusern im ländlichen Raum. Die Klinikvertreter sehen sich mit dieser Studie zu unrecht diskreditiert und ihre Arbeit herabgewürdigt. Sowohl Sozialministerin Klepsch als auch MdL Kirmes lobten die Arbeit des Klinikpersonals und die fachliche Versorgung der Patienten im Muldental-Klinikum. Beide widersprachen den Studien-Autoren deutlich und setzen sich für ein leistungsstarkes Klinikum in Grimma und Wurzen ein.

Bild: privat

Hightech für Abwässer und Grenzen beim Werksverkehr

Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt informiert sich bei Kanal-Türpe in Döben.

Grimma/Döben. Zum Schluss ging es hautnah an die Technik. Eines der zwei Kanalreinigungsfahrzeuge, die auf dem Hof der Kanal-Türpe Döben GmbH & Co. KG parkten, ist allein 600.000 Euro wert. Es ist mit einer Wasserrückgewinnungsanlage ausgestattet und spült die Kanäle auch mit angesaugtem Schmutzwasser, das zuvor im Fahrzeugbauch aufbereitet wird. Rund 500.000 Euro investiert der Fachbetrieb jedes Jahr in seine hochmoderne Flotte, die derzeit aus 30 Spezialfahrzeugen besteht.

Am Mittwoch machte sich Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU) ein Bild vom erfolgreichen Familienunternehmen und wurde dabei mit mancher Problematik konfrontiert. Er war auf Einladung des Landtagsabgeordneten Svend-Gunnar Kirmes (CDU) in den Grimmaer Ortsteil gekommen.

Der 1990 gegründete Fachbetrieb, der an seinen drei Standorten 60 Mitarbeiter zählt, hat sich in seiner Branche breit aufgestellt. Das Spektrum umfasst die Rohr- und Kanalreinigung, TV-Befahrung, Dichtheitsprüfung und Reparatur von Abwasserstrecken. Das Unternehmen transportiert flüssigen Abfall und Sonderabfall – unter anderem für namhafte Firmen wie Porsche, BMW und die Total-Raffinerie Leuna – und bereitet einen Teil davon in seiner chemisch-physikalischen Behandlungsanlage im benachbarten Döbeln auf. Die moderne Anlage, die zur 2008 gegründeten Umwelt-Tochter gehört, bezieht seit vorigem Jahr ihren Strom von einer eigenen Photovoltaik-Strecke auf dem Dach. Für die freiwilligen Maßnahmen im aktiven Umweltschutz gab es jetzt die Plakette der sächsischen Umweltallianz 2019.

Im April hat die Firma ihre Niederlassung in Leipzig eröffnet, wodurch sich der Weg zu vielen Kunden verkürzt und weniger Kilometer anfallen – eine Frage der Wirtschaftlichkeit und des Umweltschutzes, wie Geschäftsführerin Andrea Türpe-Gil erläuterte. Am Standort etabliert Kanal-Türpe auch ein Umwelt- und Bildungsprojekt, das 2020 mit einem multimedialen Showroom nebst Versuchsstrecken und Schulungslabor komplettiert wird. Neben der Aus- und Weiterbildung will der Betrieb über die Zusammenhänge von Wasser und Abwasser aufklären – Kinder und andere Neugierige ebenso wie Kunden oder Hausverwaltungen. Und er will werben für sein Berufsfeld. Kanal-Türpe nimmt jedes Jahr für den Eigenbedarf zwei Azubis auf; laut Türpe-Gil wird der hoch spezialisierte Beruf künftig Umwelttechniker und nicht mehr Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice heißen.

In Deutschland seien 60 Prozent der privaten und öffentlichen Kanalnetze defekt und müssten saniert werden, sagte Türpe-Gil, deren Unternehmen auch in die Forschung investiert und nach Innovationen verlangt.

Sie erinnerte an die gesetzlich vorgeschriebene Plicht zur Dichtheitsprüfung, vielen Kommunen fehle dafür aber das Geld. So bestehe die Gefahr der Verschmutzung des Grundwassers. Ihre Firma arbeitet unter anderem mit einem Verfahren, bei dem Rohre ohne Aufschachten repariert werden. Kunststoffschläuche, sogenannte Liner, werden ins Rohr geschossen und verschließen die Lecks.

Die Firmenchefin brachte auch ein Beispiel hemmender Bürokratie. Zwischen Döben und Döbeln werde dem Betrieb kein Werksverkehr genehmigt, die Landkreise Leipzig und Mittelsachsen würden die Regelungen unterschiedlich auslegen. „So haben wir doppeltes Begleitscheinverfahren“, beschrieb sie den Aufwand. Der Umweltminister bat, ihm den Vorgang zukommen zu lassen und zeigte sich abschließend beeindruckt über die innovative Tätigkeit des Unternehmens.

VON FRANK PRENZEL

LVZ Muldental vom 16.08.2019

Bild: privat

v.l. Staatsminister Thomas Schmidt, Svend-Gunnar Kirmes MdL, Geschäftsführerin Andrea Türpe-Gil, Prokurist Christian Gil

Svend-Gunnar Kirmes in Colditz

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Vor unserem Rathaus parkte am vergangenen Donnerstag das Auto des Alterspräsidenten unseres Sächsischen Landtages; im Hintergrund das Schloss. Es war kein Zufallsbesuch, denn weniger auffällig, zeigt sich der CDU-Politiker öfter mal in unserer Stadt, versucht an höherer Stelle Colditz in wichtigen Dingen zu helfen. Das geht nicht vom Schreibtisch aus, sondern setzt eine Kenntnis der Probleme vor Ort voraus. “Man muss miteinander reden”, so seine klare Einstellung. “Seit 10 Jahren bin ich Ehrenmitglied in Eurem Kanusportverein. Nicht nur weil es mein eigenes Hobby ist, sondern weil ich die Arbeit dieses Vereines gut finde. Die von ihnen alljährlich ausgetragene Regatta lockt nicht nur Colditzer an die Mulde, sondern hat immer auch reichlich Überlandgäste. So etwas ist gut für Colditz, eine zu schätzende Kinder- und Jugendarbeit.”

mpcol Vor Kurzem mit Sachsens Ministerpräsident Kretschmer in Colditz

“Vor wenigen Wochen war ich mit in der katholischen Kirche, wo die Colditzer Gelegenheit hatten, unserem Ministerpräsidenten Fragen zu stellen, Wünsche zu äußern und Vorschläge zu machen. Für mich war es sehr interessant, ich habe den Bürgern und auch unserem MP aufmerksam zugehört.” Meine Frage: Da wurden auch Fragen zur Zukunft von Schloss Colditz gestellt; was meinen Sie dazu? “Die Fragen waren berechtigt; hier ist in den letzten Jahren viel liegen geblieben. Man kritisierte nicht grundlos, dass der Schlosspark schon lange nicht mehr zugänglich ist und kulturelle Veranstaltungen nicht mehr ausgetragen werden können, obwohl sie bei den Bürgern gut ankamen. Wir sind nun aktiv im Gespräch mit der Schlösserverwaltung und dem Finanzministerium. Ich bin sicher, dass unser jetziger Finanzminister Haß eher bereit ist, Mittel zu Verfügung zu stellen, ohne immer nur die reine Wirtschaftlichkeit zu sehen. Hier geht es um die Aufwertung von Schloss Colditz, dass ja international bekannt ist.”

coltür Colditzer Türen- und Fensterbau

ros Gespräch mit der Chefin Rosmarie Augustin

 rundRundgang durch die Produktion

gen Hier kommt es auf Genauigkeit an

 mitWie findet ihr nun den Umzug aus der Stadt; war es eine richtige Entscheidung?

 Geplant war auch eine Stipvisite im neuen Betrieb Colditzer Türen- und Fensterbau. Die Begrüßung durch die Chefin Rosmarie Augustin war sehr herzlich. Man kennt sich seit vielen Jahren durch die Arbeit, was sich in der Aufgeschlossenheit der Unterhaltung widerspiegelte. S.G. Kirmes interessierte sich vor allem, wie sie heute den Standortwechsel nach 2 üblen Hochwasserschäden findet. Die Antwort war eindeutig “richtig”. Sie erklärte: “Nach dem 1. Hochwasser 2002 war der Umzug für uns noch nicht machbar. Wir hätten lt. gesetzlicher Regelungen keinen Pfennig Entschädigung bekommen, wären auf den kompletten Kosten sitzen geblieben. Nach dem Hochwasser 2013 wurden die Bedingungen geändert, nun konnte es so gelöst werden. Ich zeige es Euch, wir machen dann einen Rundgang durch die Produktionsräume.” Kirmes ergänzte noch, dass es äußerst kompliziert sei, heute etwas zu schaffen. Der Bau einer Hochwasserschutzmauer in Colditz wäre schon in der Diskussion abgewürgt worden. Da wenige Bürger der Ansicht waren, durch eine solche Mauer würde ihr Grundstück mit Blick zur Mulde entwertet, wurde der Bau ad acta gelegt. Ein ähnliches Beispiel ist die Vollendung eines Radwanderweges durch unsere schöne Gegend; einige Anwohner sind dagegen und damit wird alles ausgebremst. Zum Gesprächsstoff wurde auch hier das Problem öffentlicher Personennahverkehr (ÖPVN). Colditz fühlt sich abgehängt und das hat Auswirkungen auf die Betriebe und damit die Wohnverhältnisse in der Stadt und ihren Dörfern. Kirmes dazu: “Ich kann es auch nicht verstehen, aber in dem Gremium, den ÖPVN voranzubringen, saßen außer den Verkehrsbetrieben auch die Bürgermeister von Grimma, Bad Lausick und Colditz. Man konnte sich nicht einigen. Grimma und Bad Lausick trifft es nicht so hart; sie haben noch eine gute Verbindung nach Leipzig. Colditz hingegen ist nun das Schlusslicht. Ich werde auf jeden Fall mit eurem neuen Bürgermeister reden, dieses Thema noch einmal auf die Tagesordnung zu setzen. Wenn die Leute aus solchen Gründen wegziehen, werden ganze Regionen entvölkert.”

Dann machten wir einen Rundgang in die Produktion. Der Betrieb ist in gewisser Form spezialisiert auf Bauten, bei denen der Denkmalschutz eine Rolle spielt. Qualitätsarbeit steht schon immer in dem traditionsreichen Betrieb ganz oben. “Unsere Kunden sind zu 90 % aus dem regionalen Bereich”, so Chefin R. Augustin. “Die Produktion ist nun viel effizienter geworden, als in der Wassergasse. Es herrschen auch gute Bedingungen in punkto Arbeitsschutz.” Von S.G. Kirmes die Angestellten zum Thema Umzug befragt: richtig oder nicht, kam eine übereinstimmende Antwort. “Es war eine richtige Entscheidung. Heute ist alles zu ebener Erde, der Einsatz von vieler Technik möglich. Früher mussten wir uns schinden, manche Materialien in die obere Etage zu bringen. Das brauchen wir heute alles gar nicht mehr.” Dann zeigte uns die Chefin in einem kleinen Kämmerlein einen Holzheizkessel. “Mit dem Holzabfall können wir durch eine Füllung die gesamte Wärme eines Tagesbedarfs für die 1.600 qm große Betriebsfläche erzeugen. Das ist ökologisch und zudem betriebswirtschaftlich gut.” 

bes Es war sicher nicht mein letzter Besuch…

Von all dem war S.G. Kirmes sehr positiv beeindruckt. Draußen verabschiedeten sich die Gäste, der LT-Abgeordnete hatte noch weitere Termine. Ich werde aber auf jeden Fall wiederkommen.

zil BM Zillmann, MP Kretschmer und LTA Kirmes in Colditz

“Bei der nächsten Landtagswahl am 1. September trete ich erneut an. Mir liegt Sachsen sehr am Herzen und ich bin weiterhin bestrebt, das Land und seine Menschen voranzubringen. Ich bin auch ständig unter den Leuten, höre mir ihre Sorgen und Probleme an und kann dann viel aufmerksamer an die Dinge herangehen, eine Lösung zu finden und möglichst durchzusetzen. Colditz ist für mich schon immer eine wichtige Stadt, dessen kulturhistorische Schätze es viel umfangreicher zu nutzen gilt. Dafür mache ich mich weiterhin stark.” 

Von Günther Spiegel am 10. August 2019 

Bilder: Günther Spiegel