Bagger rollen eher an: Baustart für Belgershainer Turnhalle

Wetter begünstigt Beginn der Bauarbeiten / Richtfest Ende Juni geplant /Inbetriebnahme im August 2021 vorgesehen.

Belgershain. „Wir wollen schneller fertig werden als die Berliner mit ihrem Flughafen. Leider sind wir aber nicht so fix wie die Chinesen, die in 14 Tagen ein Krankenhaus bauen.“ Dem Belgershainer Bürgermeister Thomas Hagenow (parteilos) saß am Mittwochmorgen der Schalk im Nacken. Grund zur Freude hatte er allemal, konnte er doch den Baubeginn für die neue Turnhalle im Ort verkünden, die neben der alten errichtet wird.

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Svend-Gunnar Kirmes und Landrat Henry Graichen (beide CDU) setzte er den ersten Spatenstich, nachdem die Kinder der benachbarten Grundschule die Eigenkomposition „Belgershainer Turnhalle, jetzt geht’s los – gemeinsam sind wir ganz groß“ gesungen hatten. Wegen des guten Wetters konnte die O.H.T. Hoch- und Tiefbau GmbH Ostrau vier Wochen eher loslegen als gedacht.

Dadurch wird das für Ende Juli geplante Richtfest laut Architekt Christian Strauß vielleicht um einen Monat vor verschoben. Er denkt, den Termin für die Inbetriebnahme halten zu können. Das wäre Anfang August kommenden Jahres.

„Zunächst lassen wir Fertigteilstützen aufstellen“, informierte Uwe Horn vom gleichnamigen Leipziger Planungsbüro. Zwischen ihnen würden die Fertigteilwände eingesteckt für die Halle mit ihren Innenmaßen von 36 mal 18 Metern und einer lichten Höhe von sieben Metern. Das Dach aus Trapezblech solle auf Holzbindern ruhen. Links und rechts würden die Trakte für Sanitär- und Umkleideräume sowie Sportgerätelager angesetzt. Insgesamt ergeben sich damit nach Angaben des Borsdorfer Architekturbüros Strauß Außenmaße von 37,20 mal 30,50 Meter und eine Höhe von 9,20 Metern.

Genutzt werden soll die neue Halle für den Schul- und Vereinssport. „Unsere Kinder werden den Bau freudig verfolgen“, sagte Schulleiterin Christine Gräfe. Kirmes freut sich für die Kleinen und das pädagogische Personal wie auch die Vereine; er betonte: „Aufgabe unserer Regierung ist es, den ländlichen Raum nicht zu vernachlässigen.“ Aus Sicht von Graichen funktioniert das öffentliche Leben, wenn eine Kommune wie Belgershain, deren Grundschülerzahl in den nächsten Jahren von 131 auf über 150 steigen werde, derart in Infrastruktur investiert.

Insgesamt hat sich das Projekt um ein Jahr verzögert. Hagenow äußerte nochmals Kritik an der Bürokratie, von der er sich ausgebremst fühlte, was zu einer Kostenerhöhung von 2,5 auf 2,7 Millionen Euro beitrug. Dankbar sei er dennoch, dass der Freistaat knapp 1,17 Millionen Euro hinzu gab und schließlich alle Baugenehmigungen im vergangenen März eintrafen.

Damals entschied sich die Kommune, nicht sofort loszulegen, sondern für die Ausschreibungen die günstigere Winterszeit zu wählen. Damit sollte vermieden werden, dass sich der Bau weiter verteuert. Schließlich muss die Gemeinde einen großen Eigenanteil finanzieren und dafür einen Millionenkredit aufnehmen. In der Bausumme enthalten ist der Abriss der verschlissenen Sporthalle aus den 1970er-Jahren. Dieses Gelände soll mit Grünflächen und Außensportanlagen gestaltet werden.

Von Frank Pfeifer. LVZ Muldental vom 6.02.2020

Bild: privat

v. links: Svend-Gunnar Kirmes MdL, Bürgermeister Thomas Hagenow, Landrat Henry Graichen