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Kommt jetzt der Wasserstoffzug?

 

Der ZVNL hat eine Studie in Auftrag gegeben, um auf der Strecke Leipzig-Grimma-Döbeln sowie weiteren Abschnitten alternative Antriebe einzusetzen.

Landkreis Leipzig/Grimma. Die Forderung nach einer besseren ÖPNV-Anbindung für Grimma ist hinlänglich bekannt. Jetzt sieht Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) erstmals Licht am Ende des Tunnels. „Grimma bekommt 2025 endlich einen S-Bahn-An-schluss“, verkündete der Stadtchef nach Gesprächen mit dem Zweckverband für den Nah-verkehrsraum Leipzig (ZVNL). Seit Jahren gibt es Bestrebungen, die ehemalige Kreisstadt ans mitteldeutsche S-Bahn-Netz anzuschließen. „Bisher ist dazu schon vieles erklärt und angekündigt worden. Aber jetzt haben wir die Situation, dass sich diese Vision erstmals manifestiert.“ Bestellt wird der Verkehr auf dem Gleis vom ZVNL. Der Verband, so Berger, habe jetzt konkrete Beratungsleistungen für die Vorbereitung des Einsatzes innovativer Antriebe im Mitteldeutschen Revier ausgeschrieben. Es gehe darum, mit dem nächsten Fahrplanwechsel weitere Klimaschutzziele zu erreichen. Dafür sollen die bisher mit Dieselfahrzeugen bediente Strecke Leipzig-Grimma-Döbeln betrachtet werden, ebenso der Abschnitt Grimma-Groß-bothen-Colditz-Rochlitz. Innovative Lösungen wollen die Akteure auch auf einer weiteren Strecke – der Verbindung Leipzig-Zeitz-Gera – befördern. Hiervon würde maßgeblich die Stadt Pegau profitieren, die ebenfalls seit Jahren um eine bessere Zuganbindung kämpft.

Von der neuen Untersuchung erhofft sich der ZVNL schon bis September eine umfassende Entscheidungsgrundlage für den Einsatz innovativer Antriebe. Spätestens jetzt haben damit konkrete Vorplanungen für die 2025 anstehende Neuausschreibung der Verkehrsleistungen begonnen. Für Matthias Berger ist dabei zweitrangig, welche technologische Lösung am Ende verfolgt wird. „Auf jeden Fall geht es in Grimma um einen 30-Minuten-Takt, der uns endlich das Label S-Bahn beschert.“ In Erinnerung dürfte vielen noch die Fahrt des weltweit ersten Wasserstoffzuges sein, der die Strecke Leipzig-Grimma Anfang 2019 für eine Testfahrt unter die Gleise nahm. Der deutsch-französische Hersteller Alstom hatte damals im Rahmen einer Deutschland-Tour sein bestes Pferd im Stall, den Coradia I-Lint, vorgestellt. Die blauen Triebwagen machten bei ihrer Einfahrt in den Grimmaer Bahnhof nicht nur optisch etwas her. Vor allem punkteten sie mit moderner Antriebstechnik, die eine teure Oberleitung überflüssig macht und für Berger den Beweis erbrachte, dass ein Anschluss ans S-Bahn-Netz technologisch möglich ist.

Die jetzt in Auftrag gegebene Studie erfolgt technologieneutral. Mögliche innovative Antriebe seien ohne Vorfestlegungen und unter Berücksichtigung sämtlicher Vor- und Nachteile zu betrachten, heißt es in der Ausschreibung. Im Fokus stehen dabei nicht nur Wasserstoff-, sondern auch batterieelektrische Züge. Neben der eisenbahnrelevanten Infrastruktur werden unter anderem die notwendige Energieversorgung, Betankungs- und Reparaturstandorte, aber auch Sicherheitsaspekte betrachtet. Fragen der Wirtschaftlichkeit – auch in Relation zur klassischen Elektrifizierung – spielen ebenso eine Rolle. Mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sitzt ein weiterer prominenter Verbündeter im Boot. Beim jüngsten Bürgerdialog in Grimma erklärte der Landeschef, er könne sich sogar einen Lückenschluss von Grimma nach Geithain über Colditz-Rochlitz vorstellen. „Damit hätte man gleichzeitig einen sinnvollen Brückenschlag zwischen den Trassen Leipzig-Dresden und Leipzig-Chemnitz.“ Auch wenn jetzt nicht die Zeit für derartige Großinvestitionen sei, schränkte Kretschmer ein, gelte es doch, die Bälle in der Luft zu halten und weitere Bündnisse für eine bessere Bahnbindung des ländlichen Raumes zu schmieden.

Quelle: LVZ Muldental vom 9.06.2020

Hilfe für Eltern in der Corona-Zeit

Eltern mit Verdienstausfällen können Anspruch auf Zusatzleistung prüfen.

Die Ausbreitung des Corona-Virus‘ stellt viele Familien vor große organisatorische und finanzielle Probleme: Eltern müssen wegen Kita- und Schulschließungen die Betreuung ihrer Kinder selbst organisieren, können ihrer Arbeit nicht in vollem Umfang nachgehen, sind in Kurzarbeit oder haben wegen ausbleibender Aufträge gravierende Einkommenseinbußen. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey startet deshalb einen Notfall-KiZ für Familien mit kleinen Einkommen.

Die bereits bestehende Familienleistung Kinderzuschlag, kurz KiZ, unterstützt Familien, in denen der Verdienst der Eltern nicht für die gesamte Familie reicht. Der Wirkungsbereich des Kinderzuschlags wurde im vergangenen Jahr mit dem Starke-Familien-Gesetz ausgedehnt, etwa 2 Millionen Kinder sind anspruchsberechtigt, weil ihre Eltern kleine Einkommen haben. Pro Kind kann das monatlich bis zu 185 Euro zusätzlich bedeuten.

Bisher war das Durchschnittseinkommen der letzten sechs Monate die Berechnungsgrundlage. Für den Notfall-KiZ wird nun der Berechnungszeitraum deutlich verkürzt. Ab April müssen Familien, die einen Antrag auf den KiZ stellen, nicht mehr das Einkommen der letzten sechs Monate nachweisen, sondern nur das Einkommen des letzten Monats vor der Antragstellung. Diese Regelung soll befristet bis zum 30. September 2020 gelten.

Weitere Informationen unter:   http://www.notfall-kiz.de/

Bagger rollen eher an: Baustart für Belgershainer Turnhalle

Wetter begünstigt Beginn der Bauarbeiten / Richtfest Ende Juni geplant /Inbetriebnahme im August 2021 vorgesehen.

Belgershain. „Wir wollen schneller fertig werden als die Berliner mit ihrem Flughafen. Leider sind wir aber nicht so fix wie die Chinesen, die in 14 Tagen ein Krankenhaus bauen.“ Dem Belgershainer Bürgermeister Thomas Hagenow (parteilos) saß am Mittwochmorgen der Schalk im Nacken. Grund zur Freude hatte er allemal, konnte er doch den Baubeginn für die neue Turnhalle im Ort verkünden, die neben der alten errichtet wird.

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Svend-Gunnar Kirmes und Landrat Henry Graichen (beide CDU) setzte er den ersten Spatenstich, nachdem die Kinder der benachbarten Grundschule die Eigenkomposition „Belgershainer Turnhalle, jetzt geht’s los – gemeinsam sind wir ganz groß“ gesungen hatten. Wegen des guten Wetters konnte die O.H.T. Hoch- und Tiefbau GmbH Ostrau vier Wochen eher loslegen als gedacht.

Dadurch wird das für Ende Juli geplante Richtfest laut Architekt Christian Strauß vielleicht um einen Monat vor verschoben. Er denkt, den Termin für die Inbetriebnahme halten zu können. Das wäre Anfang August kommenden Jahres.

„Zunächst lassen wir Fertigteilstützen aufstellen“, informierte Uwe Horn vom gleichnamigen Leipziger Planungsbüro. Zwischen ihnen würden die Fertigteilwände eingesteckt für die Halle mit ihren Innenmaßen von 36 mal 18 Metern und einer lichten Höhe von sieben Metern. Das Dach aus Trapezblech solle auf Holzbindern ruhen. Links und rechts würden die Trakte für Sanitär- und Umkleideräume sowie Sportgerätelager angesetzt. Insgesamt ergeben sich damit nach Angaben des Borsdorfer Architekturbüros Strauß Außenmaße von 37,20 mal 30,50 Meter und eine Höhe von 9,20 Metern.

Genutzt werden soll die neue Halle für den Schul- und Vereinssport. „Unsere Kinder werden den Bau freudig verfolgen“, sagte Schulleiterin Christine Gräfe. Kirmes freut sich für die Kleinen und das pädagogische Personal wie auch die Vereine; er betonte: „Aufgabe unserer Regierung ist es, den ländlichen Raum nicht zu vernachlässigen.“ Aus Sicht von Graichen funktioniert das öffentliche Leben, wenn eine Kommune wie Belgershain, deren Grundschülerzahl in den nächsten Jahren von 131 auf über 150 steigen werde, derart in Infrastruktur investiert.

Insgesamt hat sich das Projekt um ein Jahr verzögert. Hagenow äußerte nochmals Kritik an der Bürokratie, von der er sich ausgebremst fühlte, was zu einer Kostenerhöhung von 2,5 auf 2,7 Millionen Euro beitrug. Dankbar sei er dennoch, dass der Freistaat knapp 1,17 Millionen Euro hinzu gab und schließlich alle Baugenehmigungen im vergangenen März eintrafen.

Damals entschied sich die Kommune, nicht sofort loszulegen, sondern für die Ausschreibungen die günstigere Winterszeit zu wählen. Damit sollte vermieden werden, dass sich der Bau weiter verteuert. Schließlich muss die Gemeinde einen großen Eigenanteil finanzieren und dafür einen Millionenkredit aufnehmen. In der Bausumme enthalten ist der Abriss der verschlissenen Sporthalle aus den 1970er-Jahren. Dieses Gelände soll mit Grünflächen und Außensportanlagen gestaltet werden.

Von Frank Pfeifer. LVZ Muldental vom 6.02.2020

Bild: privat

v. links: Svend-Gunnar Kirmes MdL, Bürgermeister Thomas Hagenow, Landrat Henry Graichen

Muldentalbahn als Chance für das Muldental

„Eine sehr gute Nachricht für das Muldental. Ich freue mich, dass wir die Reaktivierung der Muldentalbahn im Koalitionsvertrag aufgenommen haben“, sagt Svend-Gunnar Kirmes, direkt gewählter Landtagsabgeordneter im Muldental, mit Blick auf den Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen. „Die CDU hält ihr Wort. Ein Wahlversprechen soll eingelöst werden und die Stärkung des ländlichen Raums wird gerade auch durch solche Vorhaben vorangetrieben.“

Mit der Wiederbelebung der Bahnlinie sollen die Städte im Muldental an die Metropolregion Mitteldeutschland besser angebunden werden. „Ich habe die Bemühungen des Colditzer Bürgermeisters um die Reaktivierung der Bahnstrecke gern unterstützt, weil hierin große Chancen für unsere Region liegen. Die Colditzer kämen zukünftig deutlich schneller und bequemer nach Leipzig zur Arbeit, Ausbildung oder kulturellen Veranstaltungen. Auch die lokale Wirtschaft kann von einer besseren Anbindung profitieren und für Fachkräfte interessanter werden.“

Im Hinblick auf die Verkehrswende in Deutschland und nachhaltige Maßnahmen für den Umweltschutz kann Kirmes weitere positive Aspekte für die Wiederbelebung der Muldentalbahn finden. „Die Bahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel kann mit bedarfsgerechten Angeboten dazu beitragen, den Individualverkehr zu reduzieren und den gesamten Öffentlichen Nahverkehr im Landkreis zu stärken. Wenn dies mit neuen, modernen Antriebsformen wie Wasserstoff geschieht, kann das Muldental ein Vorreiter für ganz Deutschland werden.“

„Ziel muss es nun sein, den Koalitionsvertrag und das Projekt „Muldentalbahn“ zeitnah mit Leben zu erfüllen und die Realisierung voranzutreiben“, blickt MdL Kirmes auf das weitere Vorgehen. „Der Koalitionsvertrag ist zwar auf fünf Jahre angelegt, aber je früher wir mit der Wiederbelebung der Muldentalbahn Nägel mit Köpfen machen, umso besser“.

Quelle Bild: www.muldentalbahntourismus.de

 

20 Jahre Evangelisches Schulzentrum Muldental

Mit einem Festwochenende beging das Evangelische Schulzentrum Muldental am letzten Septemberwochenende sein 20-jähriges Bestehen. 1999 begann die Entwicklung mit der Grundschule in Döben. Seit 2006 wird am aktuellen Standort in Großbardau die Erfolgsgeschichte der um eine Oberschule bzw. ein Gymnasium erweiterten Bildungsstätte fortgeschrieben. Schule und Ganztagsbetreuung finden unter der Obhut und den Maximen des Trägervereins statt. 2016 stand das Schulzentrum mit seinem Konzept als einzige sächsische Schule mit 20 Konkurrenten im Finale um den Deutschen Schulpreis. Der Landtagsabgeordnete Svend-Gunnar Kirmes sagt dazu: „Hier im Schulzentrum in Großbardau bewegt sich viel. Ich kann mich noch an die Grundsteinlegung der Mensa erinnern. Seit dem hat sich Vieles zum Positiven entwickelt. Nicht nur engagierte Lehrer zeichnen die Schule aus. Auch viele engagierte Eltern setzen sich für das Wohl und das Erscheinungsbild der Schule ein. Das ist vorbildlich. Nicht zu unrecht kam das Schulzentrum ins Bundesfinale um den Wettbewerb der besten Schule! Neben den staatlichen Schulen ergänzt die Freie Schule das Bildungsangebot in Grimma und stärkt die Attraktivität und Vielfalt des Bildungsstandortes Grimma.“

Bilder: privat

International Federation of Karate in Naunhof

Mit den German Open Junior Championship fand am Samstag, 28. September, ein internationaler Sport-Höhepunkt im Muldental statt. Über 150 Sportler aus sieben europäischen Nationen, u. a. aus der Ukraine und Schweden, zeigten in der offenen Deutschen Kinder- und Jugendmeisterschaft im Vollkontaktkarate in Naunhof ihr Können. Kinder und junge Erwachsene von sechs bis 17 Jahren sowie in der Kategorie U21, von 18 bis 21 Jahren, ermittelten auf den Matten in der Partheland-Halle in spannenden Kämpfen die besten Karateka Deutschlands. Der CDU-Landtagsabgeordnete Svend-Gunnar Kirmes sagt dazu: „Ich bin immer wieder erstaunt, was der AktivSportSaxonia e. V. Naunhof für großartige Veranstaltungen auf die Beine stellt. Dem Organisationsteam um Michael Schramm und seinen Mitstreitern, nicht zu vergessen den Sponsoren, gebührt Dank und Anerkennung für die gelungene Durchführung dieses internationalen Wettkampfs in Naunhof. Viele junge Sportler und erfahrene Karate-Kämpfer aus verschiedenen Nationen haben ihr Können im Wettstreit eindrucksvoll bewiesen. Auch neben der Matte war das Miteinander von fairen und höflichen Miteinander, über Sprach- und Ländergrenzen hinweg. So wie es nicht nur im Sport sein soll! Für die Zukunft würde ich mir persönlich jedoch mehr öffentliche Wahrnehmung dieser tollen Sportveranstaltung in Naunhof und den einen oder anderen Zuschauer mehr wünschen, der vor allem die jungen Sportler anfeuert und unterstützt.“

Bild: privat